Ein Stück für Jugendliche ab 13 Jahren
zum den Themen Gewalt, Schuld und Sühne.
ZAP rollt einen Jugendgerichtsprozess auf. Delikt: Schwere Körperverletzung. Angeklagt sind der 19 jährige Kaan Yildirim sowie seine Freundin Katrin Lehmann. Bei einem Streit im "Flash Club" sollen sie der 17 jährigen Olesja Kowalenko ein abgeschlagenes Glas ins Gesicht gestoßen haben, so dass diese ein Auge verlor. Beide beteuern gegenüber der Polizei ihre Unschuld.
Vor Gericht muss ein Urteil gefunden werden. Jede Erinnerung wird vor den Augen der Zuschauer wieder zum Leben erweckt und gezeigt.
Die Zuschauer sind Schöffen des Prozesses und der Staatsanwalt begleitet Sie bei dem Versuch Licht ins Dunkle zu bringen, die Wahrheit zu finden. Schritt für Schritt werden die Hintergründe der Tat aufgerollt: Die Beziehung der Beteiligten untereinander, persönliche Vorgeschichten, frühere Täterschaften, Begegnungen mit Gewalt, Kindheitserfahrungen. Am Ende fällt der Richter sein Urteil. Der zweite Teil von ZAP springt in die Zukunft – ist das Verbrechen mit der Strafe gesühnt? Hat das Urteil für Gerechtigkeit gesorgt? Wie sieht die Welt nach einem Gefängnisaufenthalt aus?
ZAP funktioniert auf vielen Ebenen: Das Publikum erlebt einen authentischen Jugendgerichtsprozess, der unter Ausschluß der Öffentlichkeit stattfindet. Alle erzählten und gespielten Geschichten stammen aus der gelebten Realität von Jugendlichen. Neben dieser Wirklichkeit zeigt ZAP die Realität des Gerichtes. Exemplarisch führt die Geschichte folgenden Fragen: Wie entsteht Gewalt? Welche Folgen hat sie? Wie gehe ich selber mit ihr um? Kann eine Gefängnisstrafe den Verlust eines Auges wiedergutmachen? Sind Strafen sinnvoll? Welchen Sinn hat Rache? Gibt es "gute Gewalt" außerhalb des Kinos? Ist Gewalt tabu? ...
Die Reaktionen unserer ZuschauerInnen zeigen uns klar, dass unser Konzept aufgeht und ZAP nicht mit dem Ende der Aufführung aufhört, sondern noch lange in den Köpfen des Publikums weiterläuft. Das Stück hatte in der Urfassung am 14.1.1998 Premiere und wurde seitdem 150 mal aufgeführt.
Regie: Herbert Fischer
Bei Gewalt und Auseinandersetzungen in der Realität empfiehlt thevo: Täter Opfer Ausgleich.